Philosolia
 

Von der Sonne inspiriert

Philosolia

In-der-Sonne-Sein – Ein Freund der Sonne

Sich in der Sonne zu befinden, die Sonne als Zentral-Gestirn der Existenz begreifen, das skizziert meinen philosophischen Ansatz und impliziert eine ganz persönliche Beziehung.

Auch wenn man wissenschaftlich begründet weiß, dass sich die Erde um die Sonne dreht, kommt es einem oft vor, als ob sich die Sonne um die Erde drehen würde. Alleine durch das bewusste Betrachten der Sonne nähert man sich dem Zentrum des Sonnensystems, löst sich aus der Ego-Perspektive. Das Bewusstsein fokussiert sich, um daraus besser sehen und handeln zu können. Man zentriert sich und findet dabei Erkenntnis, Kontemplation und Kraft.

Es geht mir um ein „In-der-Sonne-sein“. Ein aktives und positives Verhältnis zur Sonne. Die Wortkreation „Philosolie“, also „Freundschaft zur Sonne“ bzw. „Liebe zur Sonne“ steht für meine enge Verbundenheit zur Sonne und kennzeichnet meine Philosophie.

Meine Liebe zur Wahrheit/Weisheit (Philosophie, griechisch) ist gleichzeitig die Liebe und Freundschaft zur Sonne (Philosolie).

Präsentation und Performance – Zelebrieren und Inszenieren

Direkt durch die Betrachtung und Reflexion können meine Bilder entstehen. Sie sind also mit dem Naturerlebnis und dem Energiefluss untrennbar verbunden. Genauso werden die Kunstwerke auch bevorzugt in der Natur bei Sonnenaufgang ausgestellt.

Die Präsentation ist Zelebrierung und Inszenierung zugleich.

Dort wo die Inspiration stattfindet, kann man auch die versinn-bildlichten Sonnen erleben. Im aufgehenden Sonnenlicht, im Freien. Das Aufstellen selber, die Präsentation ist eine Performance im Zeichen und im Licht der Sonne.

Präsentation der Sonnen in der Sonne

Die Sonnenbilder entstehen durch Inspiration und Rezeption der Sonne. Sie werden in meditativer Grundstimmung kreiert und das Symbol selbst gewinnt strahlendes Leben auf der Leinwand, es wird sozusagen lebendig. Es geht weniger um ein Abbild, als um ihre symbolischen und tatsächlichen Energien, die sich in mir und auf der Leinwand entfesseln. Diese Energien, diese Schwingungen werden am besten bei Sonnenaufgang – in der Natur sichtbar.

Schon früh hat mich besonders der Sonnenaufgang und die beginnende Sonne fasziniert. Die Welt schläft noch und dann langsam beginnt die Sonne am Horizont ihre ersten Strahlen des Tages auf die Welt zu schicken. Der Prozess ist sukzessiv und magisch. Vieles wird klarer, heller und man befindet sich ganz im Moment gefangen. Dazu kommt eine positive Atmosphäre, die sich verbreitet, ein leuchtender Beginn.

Für mich ist es selbstverständlich, dass sich meine Sonnen besonders wirkungsvoll bei einem Sonnenaufgang in ausgesuchter Umgebung präsentieren lassen. Es liegt sozusagen in der Natur der Sache.

Die Stationen des gesamten Prozesses, von der Idee bis zur Ausstellung, sind unzertrennlich mit der Sonne verbunden. Das Symbol entspringt und verbindet sich sozusagen mit dem Original.

Sonnen in Szene gesetzt

Die Ausstellung der Bilder beinhaltet eine Inszenierung. Meine Sonnen werden ganz bewusst mit einer spezifischen Kulisse in Szene gesetzt. Aber dort stehen sie nicht starr und unbelebt, sondern interagieren sozusagen mit der Umgebung, sie verändern sich mit dem Setting. Ein Vergleich mit einer Performance oder einem theatralischen Ritual bietet sich durchaus an.

Diese Art der Präsentation entwickelt sich außerdem immer zu einem Erlebnis und die Betrachter werden von der Gesamtstimmung und dem Gesamtkonzept in den Bann gezogen.

 

Fragen die Sie sich immer gestellt haben, aber nie getraut haben zu fragen:

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich hatte schon als Kind einen kreativen und phantasiereichen Zugang zur Welt. Es gab immer so ein intuitives, instinktives Moment in meinem Denken und in meinem Handeln. Das zeigte sich zum Beispiel beim Fußballspielen als Bub. Ich lernte hier zum ersten Mal, dass ich auch meiner Intuition folgen muss.

In intensivem Kontakt zur Kunst kam ich erst später, als ich schon mitten im konventionellen Berufsleben stand und mit meiner Speditionsfirma internationale Projekte leitete. Damals kam ich in passiver Form mit Philosophie und Kunst in Kontakt und verbrachte in künstlerischem Umfeld meine Freizeit. Ich erforschte die Welt durch Reisen, Arbeitsprojekte im Ausland und Studien. So begann ich mich neben Kunst auch mit verschiedenen Kulturen und Religionen auseinanderzusetzen, was natürlich auch auf meinen künstlerischen Ansatz Einfluss genommen hat.

Wann haben Sie aktiv zu malen begonnen?

Ende der 90er Jahre griff ich schließlich zum Pinsel und versuchte erstmals meine Eindrücke auf Leinwand zu bannen. Diese handwerkliche Tätigkeit verschaffte mir Erdung und meine reinen Gedanken wurden schließlich zum materiellen Experiment.

Dann ab ca. 2007 konzentrierte ich mich mehr auf meine Kunst und es gab die ersten Ausstellungen.

Die Sonne und ihre Abbildung ist ja das zentrale Thema in ihren Bildern. Wie ist es dazu gekommen?

Die Sonne war schon immer ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens und als künstlerisches Thema schlummerte sie schon lange vorher in mir. An dieser Stelle möchte ich eine sehr erhellende Geschichte erzählen:

In einer Schaffenskrise, als sich mir die Frage stellte, ob ich mit der Malerei weitermachen sollte, kam mir bei einem Volksschultreffen, das genau in diese Zeit fiel, ein Foto in die Hand. Dieses Foto zeigte mich bei einer Theateraufführung in der Schule, bei der ich als Sonne aufgetreten bin. Das war eine richtige Erleuchtung. Ich habe die Sonne gespielt! Die Sonne liegt mir sozusagen im Blut und begleitet mich.

Die Sonne und ihre Abbildung ist ja das zentrale Thema in ihren Bildern. Wie ist es dazu gekommen?

Was bedeutet generell die Sonne und die Sonnenaufgänge persönlich für Sie?

Ich habe eine sehr enge Beziehung zur Sonne und sie ist meine persönliche Metapher für Energie und Leben. Zum Beispiel brauche ich mein (fast) tägliches Sonnenbad, auch im Winter. Ich brauche die Sonnenenergie in übertragenem und realem Sinne.

In meiner Jugendzeit habe ich einmal im Zuge eines Lehrausflugs mit Studienkollegen am Leopoldsberg einen Sonnenaufgang erlebt. Dieses Ritual nennt sich der „grüne Strahl“ (ägyptische Mythologie). Ein besonderer Strahl, der zum Frühlingsbeginn das Leben bringt. Das erste Licht des Tages im Frühling als Metapher für die Fruchtbarkeit und Lebendigkeit unserer Welt.

Das hat mich dermaßen fasziniert und geprägt, dass gerade diese Sonnenaufgänge ganz zentral in meinem Schaffensprozess geworden sind.

Hat der Sonnenaufgang für Sie auch eine philosophische Bedeutung?

Allgemein betrachtet bezieht sich das Wort „Sonnenaufgang“ auf den menschlichen Betrachter und damit auf das geozentrische Weltbild der Menschheit. Tatsächlich geht nämlich nicht die Sonne auf, sondern der Standort des Betrachters dreht sich mit der Erdrotation der Sonne entgegen. Man vergisst oft, dass wir uns ja um die Sonne drehen. Der Egozentrismus führt uns in die Irre, er stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Alles ist wieder einmal mehr eine Sache der Perspektive und es wirft viele existenzielle Fragen auf.

Also auch philosophisch gesehen, hat dieses Phänomen viel mit meiner Kunst zu tun.

Warum verwenden Sie zum Auftragen der Farbe ein Straußenei?

Ich habe schon immer viel experimentiert. Mit Materialien, Stilen und Techniken. Auf einer Reise nach Südafrika habe ich ein Straußenei gefunden und in meiner Experimentierfreudigkeit zum Auftragen der Farbe verwendet. Es hat sich sehr gut dafür geeignet und ist dann zu einem fixen Mal-Utensil für mich geworden. Außer dem praktischen Zweck stecken auch Erinnerungen und symbolische Bedeutungen in diesem Straußenei.